Montag, 10. Januar 2005

Spenden für Familienplanung

Durch die Flutkatastrophe ist zur Zeit viel vom Spenden die Rede und davon, wem man wie spenden sollte. Mir fällt dabei immer auf, dass es besonders viele Organisationen gibt, die ihre Hilfe auf Kinder konzentrieren (unicef, terres des hommes, SOS-Kinderdörfer). Diese Organisationen fahren auch die größten Spenden ein, denn offenbar rührt das Schicksal von Kindern die Menschen mehr als das von Erwachsenen.

Es ist ja wahr, dass Kinder besonders verletzlich sind und dass z.B. Waisen besonders viel Unterstützung benötigen. Allerdings wird meines Erachtens zu gerne vergessen, dass die Geburtenraten in den besonders hilfebedürftigen Regionen oft besonders hoch sind. Es sollte doch Hilfsorganisationen geben, die in diesen Regionen auch Unterstützung zur Familienplanung geben. (Das fängt mit der Alphabetisierung an, darf aber vor der Aufklärung über Verhütungsmethoden und der Bereitstellung von entsprechenden Mitteln nicht aufhören.) Anderenfalls werden aus den unterstützten Kindern wieder Erwachsene, die ihrerseits wieder viele Kinder in die Welt setzen. Dadurch würden die Probleme nicht weniger.

Ich werde mich vor meiner nächsten Spende einmal schlau machen, welche Organisationen aktive Hilfe zur Familienplanung leisten. Die katholischen schon einmal nicht, das ist klar, aber denen habe ich sowieso noch nie gespendet. Aber wie sieht es mit den UN-Organisationen aus? Schließlich bekämpfen die Ajatollahs in aller Welt (die Bush-Regierung eingeschlossen) alles, was nicht Enthaltsamkeit als einzige Verhütungsmethode propagiert.

Update folgt.

Unfaire Sabine C.

Als Kind lernt man schon, dass Zwei gegen Einen unfair ist. Aber fällt es nur mir auf, dass bei "Sabine Christiansen" nun schon seit Jahren so etwas wie "Vier gegen Einen" praktiziert wird? Da dürfen praktisch jede Woche gleich mehrere Vertreter des Kapitals (oder solche, die sich dafür halten) der Nation erklären, dass wir Normalarbeitnehmer in Deutschland zu faul und zu teuer sind (das wird meist in freundlichere Floskeln wie "unflexibel" gekleidet) und dass wir uns mal langsam mit der Vorstellung eines Tagelöhnerdaseins anzufreunden hätten. (Schließlich warten hier noch fast fünf Millionen Arbeitslose auf die Gnade eines Jobs und im Osten bis fernen Osten gleich noch ein paar 100 Millionen.) Als Feigenblatt der Ausgewogenheit darf dann auch mal der eine oder andere Gewerkschaftsvertreter oder Genosse eine leicht abweichende Meinung vertreten, geht aber angesichts der Übermacht der Marktradikalen vollkommen unter.

Da hilft nur eins: Um- oder Abschalten.
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