Die Krisen-Lüge
Vor der Bundestagswahl fällt mir vor allem die Krisen-, Untergangs- und Stillstandsrethorik auf, mit der die Mainstreammedien mit aller Macht das Blatt noch in Richtung Schwarz-Gelb wenden wollen. Da wird Deutschland mal mit einem brennenden Haus verglichen und mal mit einem untergehenden Schiff. Und um die Absurdität auf die absolute Spitze zu treiben wird sogar manchmal noch von Stillstand geschrieben.
Nur zur Erinnerung: Die aktuelle Regierung hat in den letzten drei Jahren soviel reformiert, wie die vorangegangene unter Kohl in 16 Jahren nicht. Und dieses durchaus auch zum Nachteil vieler Menschen. Von Stillstand also keine Spur. Zudem sollten diejenigen, die nach einem noch radikaleren und totaleren Umbau des Systems in Deutschland rufen, mal überlegen, in welche unheilvolle Tradition sie sich damit stellen.
Und dann zum angeblichen Schreckgespenst große Koalition: Es gibt in Deutschland nun mal keine stabile Mehrheit mehr rechts von der SPD. Das ist auch eine Folge der Wiedervereinigung, an die die Vertreter der großbürgerlichen Parteien CDU und FDP sich besser langsam gewöhnen sollten. Eine große Koalition hätte den Charme, dass auch unpopuläre aber nötige Änderungen endlich einmal umgesetzt werden könnten (Wegfall der Eigenheimzulage, Erhöhung des Renteneintrittsalters), ohne dass die CDU ihre neuerworbenen marktradikalen Vorstellungen a la Kirchhoff umsetzen könnte. (Ludwig Erhard würde sich beim Lesen des heutigen CDU-Programms übrigens im Grabe umdrehen. Sein Hauptwerk hieß schließlich "Wohlstand für alle" und nicht "Noch mehr Wohlstand für die oberen Zehntausend".)
Die große Koalition, die es in Deutschland schon einmal gab, war nach einhelliger Ansicht aller Historiker sehr erfolgreich.
Wer die große Koalition für das kleinere Übel vor einer marktradikalen schwarz-gelben Koalition hält, sollte am Sonntag SPD wählen.
Nur zur Erinnerung: Die aktuelle Regierung hat in den letzten drei Jahren soviel reformiert, wie die vorangegangene unter Kohl in 16 Jahren nicht. Und dieses durchaus auch zum Nachteil vieler Menschen. Von Stillstand also keine Spur. Zudem sollten diejenigen, die nach einem noch radikaleren und totaleren Umbau des Systems in Deutschland rufen, mal überlegen, in welche unheilvolle Tradition sie sich damit stellen.
Und dann zum angeblichen Schreckgespenst große Koalition: Es gibt in Deutschland nun mal keine stabile Mehrheit mehr rechts von der SPD. Das ist auch eine Folge der Wiedervereinigung, an die die Vertreter der großbürgerlichen Parteien CDU und FDP sich besser langsam gewöhnen sollten. Eine große Koalition hätte den Charme, dass auch unpopuläre aber nötige Änderungen endlich einmal umgesetzt werden könnten (Wegfall der Eigenheimzulage, Erhöhung des Renteneintrittsalters), ohne dass die CDU ihre neuerworbenen marktradikalen Vorstellungen a la Kirchhoff umsetzen könnte. (Ludwig Erhard würde sich beim Lesen des heutigen CDU-Programms übrigens im Grabe umdrehen. Sein Hauptwerk hieß schließlich "Wohlstand für alle" und nicht "Noch mehr Wohlstand für die oberen Zehntausend".)
Die große Koalition, die es in Deutschland schon einmal gab, war nach einhelliger Ansicht aller Historiker sehr erfolgreich.
Wer die große Koalition für das kleinere Übel vor einer marktradikalen schwarz-gelben Koalition hält, sollte am Sonntag SPD wählen.
hdressel - 12. Sep, 19:46