Die Rentenpanik
Immer wieder kann man ja überall lesen, dass das staatliche, umlagenfinanzierte Rentensystem aufgrund der demografischen Entwicklung (vulgo: Alterspyramide) kurz vor dem Zusammenbruch steht, und dass dagegen nur private Vorsorge hilft. Dann wird vorgerechnet, dass irgendwann im Jahr 2050 ein Arbeitnehmer mit seinen Beiträgen noch 1-2 Rentner mit durchfüttern muss, was natürlich nicht geht und in der Konsequenz nur heißen kann, dass die staatliche Rente drastisch gesenkt werden muss und jeder für sein Alter selbst genug zurückzulegen habe. Von diesem Horrorszenario profitiert vor allem die Finanz- und Versicherungsbranche, während Konsumgüterproduzenten und Einzelhandel immer weiter einbrechende Absätze beklagen müssen.
Mal davon abgesehen, dass die so ausgelöste Nachfrageschwäche die Wachstumsdynamik bremst und so mehr von den künftigen Renten auffrisst als es ein Absenken der Rentensätze bei gesund wachsender Wirtschaft tun würde, wie Peter Bofinger in seinem Buch "Wir sind besser als wir glauben" vorrechnet:
Ich halte schon die ganze Analyse für ausgemachten Quatsch. Die demographische Entwicklung hat ja nur zu einem Teil mit sinkenden Geburtenraten zu tun. (Wobei sich das Nachwuchsproblem ja auch mit verstärkter Immigration beheben ließe.) Zu einem Großteil liegt sie aber einfach an der gestiegenen Lebenserwartung. Und wenn wir im Schnitt 10 Jahre älter als unsere Großeltern werden und nachgewiesenermaßen im Alter weniger siechen, was spricht dann eigentlich dagegen, dass wir 5 Jahre länger arbeiten als ebendiese? Das Renteneintrittsalter ist die ganz große Stellschraube, an der sich das Gleichgewicht zwischen Rentenbeitragszahlern und Rentnern jederzeit recht problemlos regulieren lässt. Die ganzen Schreckensberechnungen gehen wie selbstverständlich immer davon aus, dass ein Renteneintrittsalter von 65 Jahren in Stein gemeißelt ist. Auch das Argument, dass ältere Arbeitnehmer jüngeren Arbeitssuchenden Platz machen sollten zieht ja nicht: Wenn das Ungleichgewicht zwischen Alten und Jungen so dramatisch werden sollte wie behauptet, werden die Jüngeren und Unverbrauchten überall als Arbeitnehmer begehrt sein und nie lange suchen müssen.
Ich frage mich nur, warum das Thema des Renteneintrittsalters in den Medien nie erwähnt bzw. ernsthaft erörtert wird. Wahrscheinlich verkaufen sich Horrostories von wegbrechenden Rentensystemen einfach besser als konstruktive und einfache Lösungsansätze.
Mal davon abgesehen, dass die so ausgelöste Nachfrageschwäche die Wachstumsdynamik bremst und so mehr von den künftigen Renten auffrisst als es ein Absenken der Rentensätze bei gesund wachsender Wirtschaft tun würde, wie Peter Bofinger in seinem Buch "Wir sind besser als wir glauben" vorrechnet:
Ich halte schon die ganze Analyse für ausgemachten Quatsch. Die demographische Entwicklung hat ja nur zu einem Teil mit sinkenden Geburtenraten zu tun. (Wobei sich das Nachwuchsproblem ja auch mit verstärkter Immigration beheben ließe.) Zu einem Großteil liegt sie aber einfach an der gestiegenen Lebenserwartung. Und wenn wir im Schnitt 10 Jahre älter als unsere Großeltern werden und nachgewiesenermaßen im Alter weniger siechen, was spricht dann eigentlich dagegen, dass wir 5 Jahre länger arbeiten als ebendiese? Das Renteneintrittsalter ist die ganz große Stellschraube, an der sich das Gleichgewicht zwischen Rentenbeitragszahlern und Rentnern jederzeit recht problemlos regulieren lässt. Die ganzen Schreckensberechnungen gehen wie selbstverständlich immer davon aus, dass ein Renteneintrittsalter von 65 Jahren in Stein gemeißelt ist. Auch das Argument, dass ältere Arbeitnehmer jüngeren Arbeitssuchenden Platz machen sollten zieht ja nicht: Wenn das Ungleichgewicht zwischen Alten und Jungen so dramatisch werden sollte wie behauptet, werden die Jüngeren und Unverbrauchten überall als Arbeitnehmer begehrt sein und nie lange suchen müssen.
Ich frage mich nur, warum das Thema des Renteneintrittsalters in den Medien nie erwähnt bzw. ernsthaft erörtert wird. Wahrscheinlich verkaufen sich Horrostories von wegbrechenden Rentensystemen einfach besser als konstruktive und einfache Lösungsansätze.
hdressel - 14. Jan, 22:23
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